7. Februar 2018

Theater mit Witz und Charme

Widnau Ab 2. März heisst es wieder: «Vorhang auf für das Dorftheater Widnau.» Insgesamt acht Mal wird im
«Metropol»-Saal die Komödie in drei Akten «Drum prüfe, wer sich ewig windet» aufgeführt.


Noch drei Wochen dauert es bis zur Premiere. Am vergangenen Wochenende probte das Dorftheater Widnau nochmals intensiv und konnte gemeinsam mit dem neuen Regisseur Andreas Neusser die letzten Unsicherheiten bereinigen.


Sie haben ein intensives Probeweekend hinter sich. Lief alles nach Ihren Vorstellungen und wurden die Ziele erreicht?

Andreas Neusser: Ich bin jemand, der mehr von den Möglichkeiten, vom Moment ausgeht, als von einem zu fein gestrickten Konzept. Das übergeordnete Ziel war zunächst einmal, sich für jeden der drei Akte jeweils einen Vor- bzw. Nachmittag Zeit zu nehmen und dann einen Durchlauf aller drei Akte im Zusammenhang zu machen. Das ist ­gelungen, hatte doch unser Probelokal fast schon einen Aufführungscharakter, nachdem etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen und manche Familienangehörige als Zuschauer dabei waren. Zudem wollte ich sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, bzw. ob es noch grobe Schwachstellen gibt. Da hat sich vieles geklärt. Mich freut es besonders, dass wir jetzt schon so weit sind, uns vermehrt den Details zuzuwenden.


Seit mehr als drei Monaten leiten Sie als Regisseur das Dorftheater Widnau. Wie fühlen Sie sich inzwischen?

Gut. Die Gruppe ist sehr sympathisch, sehr offen, humorvoll und dabei stets sehr konzentriert. Zudem gibt es rund ums Ensemble eine eingespielte Infrastruktur von engagierten Menschen, die ihre jeweiligen Aufgaben sehr ernst nehmen. Das gibt Sicherheit. Noch fühle ich keine Belastung. Aber fragen Sie mich nochmals vor den letzten zwei, drei Proben.


Als Sie dazu gestossen sind, war das Stück ausgesucht und die Rollen waren verteilt. War das eine spezielle Herausforderung für Sie
?

Schon. Ich habe mich anfänglich sehr «gebunden» gefühlt, mit wenig Spielraum. Aber dieser Eindruck hat sich verändert. Die Gruppe hatte offenbar ein gutes Gespür für ihre Besetzung und in das Stück bin ich inzwischen auch hineingewachsen. Aber es gibt ja auch Rahmenbedingungen, die der Tradition verpflichtet sind und schon allein daher ein gewisses Gerüst darstellen: die Sitzordnung im Saal, die zwei Pausen zwischen den Akten, eine gewisse Mindestspieldauer, die Erwartungshaltung des Publikums, usw. Das hat sich beispielsweise auf das Kürzen des Textes ausgewirkt: Wir haben nur das für uns Notwendigste gestrichen.


Wie sind Sie mit der Leistung und Disziplin der Spieler zufrieden?

Sehr. Wie schon gesagt: super Stimmung, dabei grosse Verlässlichkeit, hohe Konzentration und Bereitschaft zur Detailarbeit, gegenseitiges Unterstützen und nicht selbstverständlich: grosses Vertrauen in mich, bei gleichzeitiger Bereitschaft, sich mit eigenen Vorstellungen einzubringen.


Was ist bei der Inszenierung eines Stücks für Sie wichtig?

Das hängt auch etwas vom ­«Auftrag» ab: Grundsätzlich möchte ich natürlich immer ein Theatererlebnis schaffen, das möglichst alle Zuschauer erreicht, unabhängig von der Motivation, mit der die einen oder anderen sich aufmachen, um ins Theater zu gehen. Dazu brauche ich eine sich stimmig aufbauende Atmosphäre, die das Publikum (hoffentlich) in seinen Bann zieht, einen Spannungsbogen, der hält, glaubwürdig gespielte Figuren, sowohl als Individuen als auch in ihren Beziehungen untereinander.


Was können die Zuschauer dieses Jahr vom Dorftheater Widnau erwarten?

Gerade beim Dorftheater gibt es ein breites Spektrum an Erwartungen: Gute Unterhaltung, Witz, mal etwas derber, mal etwas feinsinniger, Tempo und Überraschungen, bekannte Gesichter auf der Bühne in gut gespielten Rollen, usw. Ich hoffe, das werden die Zuschauer dann auch so bestätigen. (mia)

Die Premiere findet am 2. März statt. Weitere Aufführungen sind am 3., 4., 8., 9. und 10. März.