2. November 2017

Mit neuem Regisseur in neue Saison

Widnau Diese Woche hat das Dorftheater Widnau die Proben für ihr neues Stück aufgenommen. Mit dem neuen Regisseur Andreas Neusser wird die Komödie «Drum prüfe, wer sich ewig windet» eingeübt.

 

Genau viereinhalb Monate hat das Dorftheater Widnau Zeit, um das neue Stück einzuüben. Und auch dieses Jahr liessen sich die Verantwortlichen auf keine Experimente ein und präsentiert seinem verwöhnten Publikum wieder eine Komödie. Neu ist diesmal nicht nur der Vorarlberger Regisseur Andreas Neusser, sondern auch Philipp Luchsinger. Der 24-Jährige hat bereits letztes Jahr die Theatercrew tatkräftig unterstützt und bekommt diesmal seine erste Rolle. «Wir freuen uns, dass auch junge Leute sich für das Theaterspielen begeistern und so den Weg zu uns finden», sagt Präsident Bruno Zahnd. Vor allem freue er sich aber auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Regisseur. Schultheater-Coach und Spitalclown Das Theater ist dem vor 62 Jahren in Vorarlberg geborenen Lehrer und Theaterpädagogen in die Wiege gelegt worden. Beide Elternteile waren Schauspieler. Er bekam aber schon als Kind auch die Schattenseiten dieses Berufes mit. «Einerseits faszinierte mich immer das Geschehen auf der Bühne, doch die Welt dahinter erschien mir höchst verwirrend», sagt er. In Vorarlberg wuchs er nur fragmentarisch auf. Wien, Deutschland und eine Zeit lang sogar Norwegen waren weitere Stationen seiner Kindheit und Jugend. Nie hätte er damals geglaubt, später so viel mit Theater zu tun zu haben. Doch manchmal seien es die ungeplanten Fügungen, die einen zu den Ursprüngen zurückbringen. Vereinzelte Aktivitäten als Puppen- und Schauspieler in kleineren Produktionen sowie sein zunehmendes Interesse für Clownstheater hielten sein Interesse für diese Kunstform wach. Mehr durch Zufall übernahm er in seinen Anfangsjahren als Lehrer eine Schüler-Theatergruppe, fand daran so viel Gefallen, dass er sich von da an konsequent und mit wachsender Überzeugung in diesem Metier weiter entwickelte. Das ging so weit, dass er sich ein Jahr lang an einer Pariser Theaterschule einschrieb. Nach seinem Paris-Jahr fing er zusätzlich an, Kinder- und Jugendtheater zu machen: als Schauspieler, Regisseur, Autor und seit 2011 als einer von zwei Schultheater-Coaches für Vorarlberg. Zudem ist er seit über 20 Jahren Teil der CliniClowns-Vorarlberg, eine ganz spezielle Form von Impro-Theater, die ihm viel Freude bereitet. Offene, entspannte Atmosphäre Die Lust, unter ganz anderen Bedingungen wieder einmal mit Erwachsenen zu arbeiten, führte ihn nun als Regisseur der nächsten Produktion zum Dorftheater Widnau. Nach der ersten Leseprobe ist er voller Lobs: «Es herrschte eine offene, entspannte Atmosphäre.» Trotzdem seien alle Akteure sehr konzentriert gewesen. Eine Herausforderung sei einerseits das Widnauer Dialekt aber auch die Tatsache, dass er ziemlich später dazu gestossen ist. Da standen das Stück, die Rollenbesetzung und das Bühnenbild bereits fest. «Ich lasse mich aber gerne auf die Gegebenheiten ein», sagt Andreas Neusser. «Ich beobachte, schaue, was angeboten wird. Wenn es funktioniert, muss ich nichts ändern. Wenn es nicht passt, greife ich ein». Auf diese Art werde sich das Stück zu einem vollkommenen, ganzen Bild entwickeln.

(mia) Die Premiere findet am 2. März statt. Weitere Aufführung sind am 3., 4., 7., 9. und 10. März.

Foto:
Die Theatercrew mit ihrem neuen Regisseur (von linsk) Philipp Luchsinger, Anita Durot, Bruno Zahnd, Nicole Köppel, Daniel Jossi, Andreas Neuesser (Regiesseur), Nadja Mauro, Regula Köppel (Souffleuse), Silvia Graf, Susi Miara, Jan Miara. Es fehlt Susan Gerhäuser.