18. Februar 2022

Die Theatercrew bekommt Verstärkung – St.Galler Tagblatt/Rheintaler

Das Dorftheater Widnau bringt die Flower-Power-Generation zurück auf die Bühne. Dabei geben vier Neue ihr Debüt im Dorftheater.

«Love and Peace in der Gemeindeverwaltung» heisst das neue Stück des Dorftheaters Widnau. Am Samstag, 14. Mai, wird auf der Metropolbühne seine Premiere geboten. Sieben Schauspielerinnen und fünf Schauspieler lassen die Flower-Power-Generation aufleben.

Ein in der Blütezeit ihres Lebens hängen gebliebenes Hippiemädchen bestimmt in der Komödie von Andreas Wening das Geschehen. Das Publikum darf sich auf höchst amüsante Begegnungen, lockere Sprüche und ein Treffen in der Gemeindeverwaltung freuen. Dabei sind ein Hippie, eine «Emanze», ein Schlagersternchen, konservative Beamten, Bürohengste und Paragrafenreiter.

Vier neue Gesichter auf der Bühne

Das Dorftheater Widnau freut sich, drei neue Schauspielerinnen und einen neuen Schauspieler vorstellen zu dürfen. Corinne Pozzan ist seit zwei Jahren Mitglied des Dorftheaters und führt die Gruppe «Requisiten». Auf der Bühne zu stehen sei nicht geplant gewesen, sagt sie. Nachdem 2021 die Vorstellungen wegen Corona abgesagt und wegen der neuen Termine die Rollen neu besetzt werden mussten, wurde auch sie angefragt.

Nach reiflichem Überlegen nahm sie die kleine Rolle als Bärbel Obermoser, Ehefrau des Gemeindepräsidenten Bernhard Obermoser, an. Sie hatte keine Mühe, in die Rolle der resoluten «First Lady» zu schlüpfen. Dennoch macht sie sich Gedanken, wie sie mit dem Lampenfieber zurechtkommen wird.

«Man fühlt sich wie in einer grossen Familie»

Simone Willi ist medizinische Praxisassistentin in Herisau und lebt in Au. Bereits in der Sekundarschule hat sie Theaterluft geschnuppert. Nun ist sie auf der Suche nach einer Theatergruppe in ihrer Nähe auf das Dorftheater Widnau gestossen.

Sie spielt die Rolle der Gaby Stern, einer Schlagersängerin, die sich für einen hält. «Es fordert heraus, die Rolle so richtig dümmlich zu spielen», sagt sie. Im Widnauer Theaterverein sei sie sehr gut aufgenommen worden. Sie sagt: «Es sind coole Leute, mit denen man immer lachen kann. Man fühlt sich wie in einer grossen Familie.»

Marie Helen Diefenthaler hat in St. Margrethen erste Theatererfahrungen gesammelt. Als sie nach Widnau zog, suchte sie etwas Neues. Sie spielt die Tochter des Gemeindepräsidenten und versucht, den persönlichen Draht zu dieser Rolle zu finden sowie aus Erfahrungsschatz, eigenen Erlebnissen und Fantasie zu schöpfen. Im Dorftheater fühlte sie sich vom ersten Moment an wohl. Gut findet sie, dass man bei den Proben Ideen einbringen kann, die gleich ausprobiert werden: «Das Theaterspielen wird hier gelebt.»

Ein Berufsmaturand und Möbelverkäufer

Mit 19 Jahren ist der Diepoldsauer Sven Dörig der einzige neue Mann im Team. Er arbeitet an den Wochenenden als Möbelverkäufer in Widnau, unter der Woche ist er Berufsmaturand. Er stand schon in verschiedenen Schulaufführungen und mit seiner Band auf der Bühne, zudem hat er Schauspielkurse im Stadttheater St. Gallen besucht.

In Widnau gefällt ihm besonders der kollegiale, lockere Umgang miteinander. Die Proben seien immer lustig, es werde aber trotzdem professionell gearbeitet. «Ich bin froh, dass ich im Dorftheater Erfahrungen sammeln darf», sagt er.

In den weiteren Rollen werden Bruno Zahnd, Anita Durot, Gianni Ceraolo, Peter Stäuble, Ursi Wildhaber, Susi Miara, Nadja Mauro und Roger Frischknecht zu sehen sein.

Es sind sechs öffentliche Vorstellungen geplant

Die Premiere findet am Samstag, 14. Mai, um 19.30 Uhr statt. Ihr folgen fünf weitere Vorstellungen: am Sonntag, 15. Mai, um 16.30 Uhr, am Dienstag, 17. Mai, Donnerstag, 19. Mai, Freitag, 20. Mai sowie Samstag, 21. Mai, jeweils um 19.30 Uhr.

Damit auch im Fall strengerer Vorschriften bei den Vorstellungen alles regelkonform läuft, hat sich das Dorftheater entschieden, für das Publikum grössere Abstände zu schaffen. An den Sechsertischen werden deshalb nur vier Personen Platz nehmen können. So können pro Abend 172 Personen eine Vorstellung geniessen. Dies war auch der Grund, unter der Woche eine zusätzliche Vorstellung einzubauen.